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La Garrigue, Wein & Sète Unser Ausflug Nr. 3 befasst sich mit der für das Languedoc so typischen Landschaft der Garrigue sowie der Küstenlinie mit ihren Spezialitäten aus dem Meer, zu denen der passende Wein sozusagen auch noch in Sichtweite wächst. - Wir wollen einen besonderen Aspekt des Landes mit den zugehörigen Genüssen verbinden. ZEIT: Ca. 4 - 5 Stunden ____________________________________________________________________________________________________ Überlegen Sie sich zunächst bitte, wie Sie Ihren Ausflug gestalten wollen. Auf eine 3/4 Stunde Spaziergang wird eine Runde duch die Hafenstadt Sète folgen. Möchten Sie dazwischen ins Meer springen? - Nehmen Sie Ihr Strandpaket mit. Wollen Sie vielleicht in einem der Fischlokale von Sète einkehren? - Dann brauchen Sie nur Wasser und lassen Ihr Lunchpaket daheim. Steht am Ende des Tages vielleicht der Vergnügungspark von Marseillan auf Ihrem Familienprogramm? - Denken Sie je nach Witterung daran, ob es am Abend kühler werden wird ... Planen sie einen Weinkauf während unser Station in Pinet? - Warum eigentlich nicht einen der offenen Weine versuchen, in dem Sie zur Abfüllung den entsprechenden Kanister (Bidon / z.B. 5-Liter-Wasserflasche aus dem Supermarkt) mitnehmen ... Auf geht's zu unserem ersten Ziel nach Pinet. Mit dem Auto auf der Hauptstrasse in Pézenas zunächst bis zur einzigen (!) Ampelkreuzung. Dort dann in Richtung Castelnau-de- Guers immer geradeaus Pézenas über die zwei Kreisel verlassen. Am Ortsende von Castelnau teilt sich die Durchgangsstrasse, rechts geht es nach Florensac, Sie fahren jedoch weiter geradeaus Richtung Pomerols. Nach ein paar Kilometern links Richtung "Pinet" (Link auf Französisch) abbiegen, Sie kommen über die Autobahn (A9) hinweg nach "Pinet". An der Ampel biegen Sie links ab und gelangen nach wenigen Metern zur "Cave Coopérative de Pinet", wo das Dorf auch schon wieder endet. Dort stellen wir das Auto ab und schauen mal rein. ____________________________________________________________________________________________________ Station 1 Zum Besuch der Cave Coopérative: Wie praktisch überall in den Weingütern und Verkaufsstellen der Kooperativen, können und sollten Sie hier einige Weine versuchen, um herauszufinden, welche davon zu ihrem Gaumen passen und welches Essen Sie sich dazu vorstellen. Denn eines ist ja klar, wir trinken den Wein nicht einfach so, sondern verbinden ihn mit einem Mahl, das zu ihm und zu uns passt. Es bestehen selbstverständliuch überhaupt keine Kaufzwänge, aber es sähe natürlich schon komisch aus, wenn man alles durchprobiert und dann einfach geht. - Mal angenommen, es ist nicht das dabei, was Sie sich vorstellen, dann machen wir es immer so, dass wir zumindest eine Kleinigkeit bzw. hier z.B. eine Flasche mitnehmen. Ein wenig guter Ton gehört dazu. Nun aber zur Sache: Der Picpoul-de-Pinet ist schon allein deshalb etwas besonderes, weil die Rebsorte, der er entstammt, sehr selten ist und heute nur noch für einige wenige Weine kultuviert wird. Wie der Name (”Picpoul = Lippenbeißer”) schon sagt, sticht er tatsächlich ganz leicht im Geschmack, was ein spritziges bzw. frisches Gefühl macht, ohne dass der Wein auch nur im Geringsten perlig wäre. Dieser Weißwein wird sehr gerne zu allem getrunken, was die Fischtrawler bei Sète aus dem Meer an Land bringen, und insbesondere natürlich auch zu den Austern und Muscheln des Étang de Thau. Das passt einfach! Die schmalen grünen Flaschen des Picpoul mit dem langen Hals und der Prägung im Glas sowie dem schwarzen Etikett dazu sind Kult und Tradition zugleich. Direkt hinter der Cave Coopérative verlassen Sie den Ort auf einem schmalen Strässchen. Wegweiser, denen Sie folgen, führen Sie zur "VIA DOMITIA". Sie müssen nach einer Unterführung einmal rechts und dann noch einmal links (da macht die Strasse so eine Art Landschaftsdurchbruch) abbiegen. An einem Wäldchen links finden Sie zwischen Weinfeldern einen Parkplatz zum Abstellen ihres Autos. ____________________________________________________________________________________________________ Station 2 Zu Fuß geht es durch dieses Wäldchen bis zu einem großen Picknickplatz an der Via Domitia, die Sie als kleinen Wall wahrnehmen, der sich durch die Landschaft zieht. Eine ausführliche Dokumentation erklärt auf Tafeln Geschichte und Bauweise der antiken Strasse. Dazu wird ein Querschnitt gezeigt. Schauen Sie sich das an. Es gibt gegenüber noch eine zweite Tafel mit Erläuterungen zum Wandel der Landschaft über verschiedene Erdzeitalter hinweg. Auch interessant. Genau hier an der Via Domitia beginnen Sie ihren Spaziergang durch die küstennahe Garrigue. Zwei markierte Wege (Blau und Gelb) führen Sie über eine kürzere oder etwas längere Runde - Wir nehmen zumeist den blauen Weg - Sie entdecken hier alles an Flora, das die Garrigue zu bieten hat. Besonders reizvoll sind die bunten Einschlüsse im Gestein, wenn sich dazwischen allerlei Kräuter tummeln. Je nach Jahreszeit sind hier auch wilder grüner Spargel und wilder Rucola zu finden. Schmecken oder riechen Sie doch mal an dem ein oder anderen Blatt. Das belebt die Sinne. Dieser Ort bietet zudem an vielen Stellen ein ganz aussergewöhnliches Panorama der Landschaftstopografie mit dem Meer und auch dem Étang de Thau als Hintergrund. Am Ende unseres Spaziergangs geht es von hier aus zurück nach Pinet und an der kleinen Ampel der Hauptstrasse nun nach links aus dem Ort heraus. Dann wieder links auf die D18 und bei der nächsten Kreuzung rechts auf die D51 nach Marseillan. - Wir kommen durch die wunderbare Weinlandschaft des Picpoul - Im Zentrum von Marseillan halten wir uns nach rechts, um zum Hafen zu gelangen, an dessen rechter Mole wir entlang fahren. Am Ende biegen wir dann nach rechts in die Strasse ein, die durch zunächst ein Wohnviertel und aus dem Ort wieder herausführt, direkt entlang des Étang de Thau. TIPP: Mit ein bisschen Glück können Sie ufernah an dieser Stelle Flamingos entdecken. Die Strasse führt dann auf jene zu dem am Meer gelegenen Ortsteil Marseillan-Plage. Am Kreisel geht es eine 3/4 Runde nach links Richtung Sète. Jetzt sind wir auf der Strasse, welche über die Landzunge Le Toc führt. Linker Hand muss zunächst ein Vergnügungspark kommen und rechter Hand ein Campingplatz. Sie queren einen Stichkanal und ab sofort beginnt rechts der Strand. Wenn Sie für eine Badepause mit oder ohne Picknick ins Meer springen wollen, so ist das der Moment dafür. ABER ACHTUNG: Zukünftig führt die Strasse nicht mehr direkt am Strand auf dem Scheitel der kleinen Düne entlang, sondern zurückversetzt wohl neben der TGV Trasse dort. Aus Überschwemmungsgründen wie es heisst. Wir haben jedoch den Verdacht, dieses ausserordentliche und bisher weitgehend unberührte Stück Küste in näherer Zukunft den Torismusspekulanten und einiges an Beton zum Opfer fallen wird. - Jedenfalls bedeutet dies, dass die tatsächliche Strassenführung vom Kreisel in Marseillan-Plage aus sich ständig verändert. Wir folgen jedenfalls der Richtung Sète. ____________________________________________________________________________________________________ Station 3 Weiter geht es über Le Toc bis nach Sète. Dort wird von dieser Seite her jetzt schon touristisch gebaut und befindet sich alles im Umbruch, so dass man mit der Verkehrsführung ein wenig aufpassen muss. Versuchen wir einfach bei neuen Kreiseln, Baustellen u.s.w. immer nach rechts beim Meer zu bleiben so gut es geht (Hinweis: sobald wir mehr über die Verkehrsführung wissen, ändern wir diese Beschreibung von Zeit zu Zeit). Wenn Ihr nach dem Vorstadtflair es geschafft habt auf der Strasse an der Zitadelle vorbeizukommen, so ist auch diese Eingangsprüfung südfranzösischer Verwirrspiele bestanden. Wir erreichen die eigentliche Stadt nach Zitadelle und Théâtre de la Mer an einem Kreisel. Zunächst aber machen wir eine kleine Erkundungsfahrt an verschiedene Plätze mit dem Auto, um die Anlage der Stadt kennen zu lernen. Lange Hafenmole mit Parkplatz rechter Hand und einmal fast herum geht es links sehr steil den Mont St. Clair in Gegenrichtung hinauf. Nehmen Sie bitte zunächst diesen Weg und folgen Sie serpentinenmäßig dem Hauptweg nach oben. Vor allem knickt die Straße einmal an dem berühmten und malerischen Friedhof Cimetière Marin (bekannt durch ein Gedicht von Paul Valéry, der hier auch begraben liegt) um 180 Grad ab und dann wieder nach links, um weiter den Weg steil bergauf zu nehmen. Am höchsten Punkt angekommen, erreichen wir eine Aussichtsplattform. Der Blick hinunter zur Altstadt, über den Handelshafen und nach Norden zum Étang de Thau ist ohne Worte, ... und nur für verstehende Blicke miteinander und natürlich für ordentliche Fotos. Alternativ oder zusätzlich lässt sich noch der ehemals militärisch genutzte Antennenturm besteigen, wenn er offen sein sollte. Nun geht es rechts am Turm vorbei etwas niedriger der Strasse durch die Viertel auf dem Bergrücken folgend bis zur unbebauten und Pinien- wie auch Strauch- und kräuterbestandenen Westseite weiter, die sich "Les Pierres Blanches" (die weißen Steine) nennt. Das komplettiert die Aussicht nach Westen über das Étang de Thau, zum Meer hin und bis zum Berg Mont St.-Loup bei Agde. Anschliessend fahren wir die Strasse wieder zurück und den Berg hinunter, wie wir heraufgekommen sind. Ganz unten am Kreisel biegen wir nun auf die Hafenmole ab und parken dort sobald etwas frei ist (das klappt immer / Parkschein). Wir drehen eine Runde zu Fuß und erkunden die untere Stadt. Unmittelbar neben der Mole beginnt der Fischereihafen. Nehmen Sie am Kreisel einfach den Weg nach unten zum Wasser und folgen dem Weg und anstehenden Sinneserlebnissen. Ab dem frühen Nachmittag bis ca. 16:00 Uhr kehren die Fischtrawler in Begleitung unzähliger Möwen von ihren Fangfahrten heim. Ein Riesenspektakel zur Beobachtung mit den anschliessenden Arbeiten der Verladung und Weiterverabeitung des Fisches bei den Kühlhallen bzw. der Fischfabrik. Nach dem Hafen kommen wir entlang des großen Kanals an unzähligen Fischhändlern und natürlich Fischlokalen vorbei, während entlang des Kais die Boote vertäut und für ihre nächste Fahrt bereit gemacht werden. Schliesslich können Sie an einer der querenden Brücken nach links vom Kanal in die weitgehend rechtwinklig angelegten Strassen abbiegen und den Rest des sich auf dieser Seite befindlichen Stadtkerns entdecken. Es gibt verstreut einige Plätze, Galerien und Ateliers ... TIPP: Sète hat eine bemerkenstwerte Spezialität hervorgebracht: runde Teigtörtchen namens "Tièlle", pikant gefüllt mit Meeresfrüchten und extrem lecker. Die bekommen Sie natürlich auch überall in Pézenas, aber original frisch aus Sète ist es doch etwas anderes. TIPP: Auch hier gibt es in den Sommermonaten das traditionelle Fischerstechen, bei dem verschiedene Mannschaften gegeneinander antreten, in dem sie jeweils versuchen, einen Mann mit einer Stange von den Bugauslegern der Boote ins Wasser zu schubsen. Nach all diesen Eindrücken können wir zum Abschluss noch in eines der Fischlokale von Sète einkehren oder uns auch auf den Rückweg machen, um z.B. selbst etwas besonderes zum Thema des Tages aus den erstandenen Zutaten (Wein & Fisch) zuzubereiten. Zweifelsohne jedoch werden Sie Sète voll an Sinneseindrücken und inneren Bildern verlassen. ____________________________________________________________________________________________________ Heimweg Wir nehmen denselben Weg zurück über die Landzunge Le Toc, über den wir gekommen sind.  Je nach Zeit und Laune und ihrer Gruppenkonstellation lässt sich nun noch eine Gaudi einschieben. Wenn es nicht das späte Baden am Strand sein soll mit z.B. toller Lichtstimmung bei Spaziergängen, dann kann man sich durchaus auch mal ins Vergnügen stürzen. Der Vergnügungspark in Marseillan freut sich immer über Umsätze. Ein paar Runden mit dem Kart sind ebenfalls spassig. - Na, vielleicht wollen Sie nun aber für ein oppulentes Mal auf der Terrasse doch lieber wieder schnell zurück nach Hause. Alternativ zum Weg durch den Wein und die Garrigue können Sie in Marseillan am Kreisel auch geradeaus Richtung Agde / Béziers fahren und auf der Schnellstrasse (Achtung: Abzweig Richtung Pézenas beachten!) rasch bis Bessan kommen. An der komischen Kreuzung bei der Autobahnauffahrt geht's nach rechts auf die D13 Richtung Pézenas.

AUSFLUG 3: La Garrigue, Wein & Sète