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Carcassonne Carcassonne (okzitanisch: Carcasona) ist heute die vielleicht berühmteste Burganlage der Welt, was eigentlich nur der sehr signifkanten Silhouette mit den runden Turmhauben geschuldet ist, die aber nicht original sind. Die moderne Stadt im Tal ist mit über 47.000 Einwohnern das wichtigste Zentrum zwischen dem Mittelmeer und Toulouse, hat aber eigentlich nichts mit der namengebenden Burg auf der Hochebene zu tun. Dort sind statt der 4.000 Einwohner zur Katharerzeit gerade einmal noch ca. 200 Menschen zu Hause; es ist ein reines Freilichtmuseum für Touristen und von der Anlage her auch längst nicht so spannend wie diverse andere Burgen Europas. Die Stadt ist ursprünglich eine römische Gründung (lateinisch: Carcaso) um 30 v. Chr. herum als Colonia und Castellum. Im 3.Jahrhundert wird die erste Besfestigung (30 hufeisenförmige Türme und vier Tore) um die Kolonie herum errichtet, welche noch heute im Wesentlichen den inneren Mauerring bildet. Im Jahr 412 besetzten die Westgoten auch Carcassonne und können die Burg sogar halten, als der Merowingerkönig Chlodwig I im Jahr 509 das westgotische Reich "Tolosa" (Toulouse) unterwirft. Erst 725 gelingt es den Sarazenen die Stadt einzunehmen. Dem Karolinger Karl Martell gelingt die Eroberung wiederum nicht, dafür aber seinem Sohn Pippin dem Kurzen (Vater von Karl d. Großen) in 751. Die Festungsstadt wird ein fränkisches Lehen, das bis 1200 überwiegend im Besitz des Grafengeschlechts Trencavel (Béziers) blieb. Die rechtwinkelige Anlage des Grafenschlosses wurde um 1100 als Burg innerhalb der Festung errichtet, umgeben von einem Graben und Sicherungseinrichtungen wie Fallgitter etc. Die Kathedrale St.-Nazaire-de-Carcassonne ist ein sehr sehenswertes romanisches Bauwerk (Seitenportal, Kirchenschiff mit Gewölbe !!) aus dem 11. & 12. Jahrhundert, welche im Lauf der Zeit allerdings etliche, zumeist gotische Umbauten erfahren hat. Wie Béziers war auch das zugehörige Carcassonne eine Hochburg der Katharer. 1209 hatten sich viele Anhänger der "reinen Lehre" vor dem Heer des Albigenserkreuzzuges in die Festungsstadt geflüchtet, als sie für lange zwei Monate belagert wurde. Ob aus Wassermangel oder wohl doch eher durch Verrat, Carcassonne fiel schliesslich ohne größere Verteidigungshandlungen, was die ehrenwerten Kreuzritter allerdings nicht von einem Gemetzel unter ihren Bewohnern abhielt. Die Einnahme von Carcassonne machte aus dem einfachen Ritter Simon de Montfort den Anführer des Albigenserkreuzuges, was dieser auch persönlich zu nutzen wusste, in dem er sich das Lehen zusprechen ließ und später auch Toulouse gewann. Über Jahre und Jahrzehnte hinweg entstand eine von wechselnden Geschicken bestimmte kriegerische Auseinandersetzung zwischen den de Trencavels und den de Monforts, deren Gewinner nach der Mitte des Jahrhunderts letztlich der König war. Auch Edward Plantagenet, genannt "der Schwarze Prinz", hat so seine kleine Geschichte mit Carcassonne, in dem er auf einem seiner Feldzüge statt einer Belagerung einfach die Unterstadt (das heutige Carcassonne) abfackelte und weiter seiner Wege zog. In der Folge verlor die Festung Carcassonne nach und nach an Bedeutung, da sie nach dem endgültigen Gewinn des Roussillon für die Grenzsicherung des französischen Königreiches keine Rolle mehr spielte. So blieb uns die Cité de Carcassonne praktisch unverändert seit dem Spätmittelalter erhalten, wenn man einmal davon absieht, dass sie im 19. Jahrhundert von dem Architekten Eugène Viollet-le-Duc restaurativ durchaus kreativ aufgehübscht wurde. - Selbstverständlich gehört die Festung dem Weltkulturerbe der UNESCO an. ____________________________________________________________________________________________________ Ihr Besuch in Carcassonne  Für die Besichtigung der Cité lassen sich nicht viele Hinweise geben. Nehmen Sie einfach die Atmosphäre der Altstadt auf. Um jedoch einen kompletten Eindruck von der Anlage zu gewinnen, sollten Sie unbedingt eine Führung durch die Befestigungsanlagen mitmachen, da diese nicht frei zugänglich sind. Der Beginn ist an der Brücke, die über den Graben zum Schloss führt. TIPP: Eigentlich unnötig zu erwähnen, aber natürlich bietet die Festungsanlage mit ihren Türmen, Mauerringen, Verwinkelungen und Gassen herausragende Motive für das Speicherkärtchen ihrer DigiCam. Eine sportliche Herausforderung ihres Besuchs könnte darin bestehen, die besten davon zu entdecken.

Carcassonne - Die Burg der Burgen