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Caux
Caux (7 Kilometer nordwestlich von Pézenas) ist in seinem historischen Kern ein besonders augenfälliges Beispiel für die
Runddörfer (Circulade) des Languedoc, da man hier sehr gut sehen und nachvollziehen kann, wie der mittelalterliche Weiler sich
mittels Bauweise und schmalen Zugängen zu schützen suchte. Der Name leitet sich von dem Wort "chaux" (okzitanisch: caus) ab,
was zunächst "Kalk" (wegen der alten Kalksteinbrüche, deren Steine auch in Pézenas vielfach verbaut sind), aber auch "robust"
oder "widerstandsfähig" bedeutet. - Im Mittelalter wurde die im 10. Jahrhundert erstmals erwähnte Gründung zunächst mit "Alode
de Caucio" bezeichnet, was bereits in diese Richtung des wehrhaften Weilers inmitten der unruhigen Region weist.
Die Zeit des Hundertjährigen Krieges (Erbfolgekriege um die frz. Krone / 1337 - 1453) überstand der Ort - anders als so viele
kleineren Orte der Region - aufgrund seiner starken Befestigungen überwiegend unversehrt und untersteht anschließend für lange Zeit
der Verwaltung von Pézenas; allerdings erfasste zuvor die Pest von 1327 das Dorf, so dass im Anschluss nur 6 Einwohner übrig
geblieben waren.
Im Kontext der Hugenotten-Kriege wurde Caux, das dem Protestantismus - wie auch das übrige Languedoc - aufgeschlossen
gegenüberstand 1579 zunächst belagert und dann niedergebrannt. Der Wiederaufbau gibt dem Ort schliesslich das Gesicht, welches
wir heute vorfinden.
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Bemerkenswertes
Sie passieren Caux im Rahmen unseres Ausflugvorschlags Nr. 2.
Die Kirche St. Gervais stammt in den meisten Abschnitten aus dem 12. und 13. Jahrhundert, wobei die nahtlose Einbeziehung auch
älterer Teile, die nicht eingerissen wurden, auffällt.
In der Umgebung gibt es mehrere sogenannte Capitelles, wobei es sich um historische, mörtellose Steinhütten als Schutz für Hirten
und Landarbeiter handelt; eine regionlale Besonderheit des Languedoc.
Caux (Beispiel eines Runddorfes)