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REZEPTE
In diesem Kapitel finden Sie kein komplettes Kochbuch der südfranzösischen Küche - dazu existieren im Internet viel kompetentere
Quellen und Foren - , sondern eine kleine Sammlung von Anregungen aus unserem persönlichen Fundus, welche vielleicht ganz gut zu
Ihrem Aufenthalt im Süden passen. Sehr gerne möchten wir Sie ein wenig vertraut machen mit der hiesigen Art ganz einfach, aber
überaus fantasiereich mit der Essenszubereitung beziehungsweise der Verwendung unserer regionalen Naturschätze umzugehen.
Die Angaben beziehen sich in der Regel auf 6 Personen.
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REZEPTE des Südens
Apéritif, Vorspeisen,
Salate, Beilagen
Bunte Sommerplatte
am Beginn ausgedehnter Abende auf der Terrasse ...
1 süße Zwiebel in große Ringe schneiden
3 große reife Tomaten ebenfalls in Ringe schneiden
1 Salatgurke in feine Scheiben schneiden
2 gekochte Eier ebenfalls in Scheiben schneiden
Sardellenfilets & Oliven dazu
Alles dekorativ auf einer großen Platte anrichten und mit
Olivenöl, Weinessig aus der Region (!), Salz, Pfeffer sowie
süßem Paprika anrichten.
Alternative: Alles in Stücke bzw. Würfel schneiden statt in
Ringe und Scheiben. Ab damit in eine tiefe Schüssel.
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Kartoffelsalat
Man vermutet es nicht, aber dies ist ebenfalls eine
typische Vorspeise oder Beilage zu beispielsweise einer
Grillade, wie sie in vielen Küchen des Languedoc zu finden
ist.
1 Kg Pellkartoffeln in Scheiben schneiden
4 gekochte Eier ebenfalls in Scheiben schneiden
Dazu Sardellenfilets und Zwiebelringe je nach Geschmack
Alles in eine Schüssel geben; kurz vor dem Verzehr mit
Olivenöl und Weinessig anmachen. Voilà!
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Thunfisch- / Reissalat
Ein kompletter Salat, der sich sehr gut für Ihre Ausflüge
oder auch ein Picknick eignet.
Reis (Sorte je nach Vorliebe) für 6 Personen kochen
1 Dose Thunfisch im eigenen Saft (nicht Öl!! / gibt es in
Pézenas bei Lidl)
1 rote Paprika in Stücke schneiden
1 kleine Maisdose
Gekochte Eier und Zwiebelringe nach Geschmack
Reis mit allem in die Schüssel und zum Anmachen Salz,
Pfeffer, Olivenöl und Weinessig verwenden.
Varianten: Gleiches gilt bei der Verwendung von Nudeln
statt Reis. Außerdem wird es mit zusätzlich Ananas-
stückchen sowie geriebenem Ingwer oder Curry zum
Verfeinern ebenfalls sehr lecker.
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Grüne Bohnen (als Beilage)
Zu Fleisch (Schweineschnitzel / Kotelett / Fisch oder
superlecker auch Saucisses de Toulouse) eine sehr
nahrhafte und in der Region typische Beilage.
1 Kg grüne Bohnen im Schnellkochtopf kochen und
anschließend kalt liegen lassen.
Die Soße wird angemacht mit scharfem Senf, Olivenöl,
Weinessig und einer ausgepressten Knoblauchzehe.
Kalt servieren.
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Muscheln (Mittelmeermiesmuschel)
Ob selbst gesammelt oder vom Markt, die Sache mit den
Muscheln ist hier im Süden einfach eine tolle
Aperitifgeschichte ...
Zunächst müssen die Muscheln gut gewaschen werden. Bei
den selbst Gesammelten kann das etwas aufwendiger
ausfallen. Die rauhe Seite eines Spülschwamms eignet sich
ganz gut. Bitte auch die seetangartigen Fäden abreißen.
Achtung: Die Muscheln müssen fest geschlossen sein. Ist
eine Muschel das nicht, stimmt etwas nicht; lieber weg
damit. Dasselbe gilt für solche, die sich beim Kochen
wiederum nicht öffnen. Bitte aussortieren, dann kann
nichts schief gehen.
Die Muscheln - die Menge halt je nachdem - zusammen
mit einer geschnittenen Zwiebel, einem halben Glas
Wasser oder Weißwein und Pfeffer sowie einem
Lorbeerblatt in einen tiefen Topf mit Deckel geben und bei
geringer Hitze köcheln, so dass die Muscheln sich öffnen.
Ab und zu den Topf schütteln zum Durchmischen.
Wenn alle Schalen sich geöffnet haben, ist es gut und
fertig.
Die Muscheln absieben und in einer Schale am Tisch
servieren.
Als Dipp dazu ein Schälchen mit gepresstem Knoblauch,
Olivenöl, frischer Petersilie, Basilikum und Senf oder
Mayonaise je nach Geschmack.
Auch Zitronensaft zum Darüberträufeln macht viel Sinn.
Das Fleisch der Muscheln am besten mit einer schon leeren
Schale herauspicken, die sich wie eine Pinzette gebrauchen
läßt.
Natürlich werden Sie dazu einen weißen Picpoul-de-Pinet
genießen wollen.
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Schwarze Oliventapenade
Das schmeckt nach Süden und superlecker nicht nur beim
Picknick während einer ausgedehnten Tour durch das
Languedoc.
5 - 7 Anchovis (frisch und nach Möglichkeit nicht in Salz
eingelegt)
2-3 Knoblauchzehen (je nach Größe)
1 Glas Kapern (ca. 50 Gramm oder so)
200g schwarze Oliven
Olivenöl
Außerdem natürlich einen entsprechend großen Mörser
oder besser vielleicht so einen Stabmixer mit Messer.
Zunächst die Knoblauchzehen gründlich zerreiben (oder
mit der Presse zerdrücken), dann nacheinander die
gewässerten Anchovis, die Kapern und schließlich die
Oliven hinzubeben. Bei jedem Schritt die Zutaten jeweils
gründlich zu einer Paste zerreiben bzw. zerkleinern. Zum
Schluß so viel Olivenöl vorsichtig hinzugeben, wie die
Tapenade zu binden vermag.
Fertig und LECKER!
Im Kühlschrank aufbewahrt hält sich die Oliventapenade
ruhig ein paar Tage.
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Aioli
Das darf in unserer Küche nicht fehlen! Die Aioli
(Knoblauchcrème) ist nicht nur eine mediterrane
Spezialität, sondern auch originär aus der Region. -
"Allioli" wie es eigentlich heißt, ist okzitanisch und
bedeutet wortwörtlich Knoblauch und Öl (All i Oli).
Eigentlich nur aus Knoblauch und Olivenöl bestehend,
bieten wir hier ein erweitertes Rezept an, da das Original
doch extrem scharf im Gaumen wirkt.
2 - 3 Knoblauchzehen (je nach Größe)
1 Peperoni (getrocknet)
Olivenöl
1 Eigelb (Raumtemperatur)
Salz und Zitronensaft
Den geschälten Knoblauch (evtl. grüne Keime entfernen)
gepresst in den Mörser geben, 2 - 3 Messerspitzen Salz
dazu und die Pepperonischote hinein reiben. Alles mit dem
Stößel zu einem homogenen Brei verreiben.
Nun das Eigelb als Emulgator für das Olivenöl unterrühren,
das als nächster und wichtigster Schritt folgt. In jeweils
kleinen Mengen (z.B. Esslöffel) verarbeiten, bis die Paste
verklumpt.
Abschließend zum Verdünnen etwas Zitronensaft (2
Teelöffel) einarbeiten und die fertige Creme in einem
Schälchen anrichten.
So eine Aioli passt hervorragend zu Apéritifplatten sowie
zusammen mit Gemüse als Beilage zu Fleisch- und
Fischgerichten.
Hauptgerichte, Fisch,
Fleisch und Co.
Zwiebel-Omlett
eine extrem schmackhafte Angelegenheit für Liebhaber von
echten Hausrezepten.
1 Zwiebel in kleine Stückchen schneiden und mit Öl in der
Pfanne goldgelb anbraten
6 Eier aufschlagen, mit Pfeffer und Salz würzen und
quirlen
Die Eier zu den Zwiebeln in die Pfanne geben bei mittlerer
Hitze. Das Omlett vorsichtig wenden (z.B.
Küchenschaufel), wenn die Ränder beginnen angebraten
auszusehen.
TIPP: Alternativ läßt sich hierzu auch ein großer flacher
Teller verwenden. Schmecken tut's in jedem Fall.
Bon Appetit !!
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Saucisse de Toulouse
Diese meist ringförmige Bratwurst ist eine echte
Spezialität des Südens und ein Muss für alle Liebhaber.
Da Sie möglicherweise während Ihrer Ferien nicht grillen
werden, können Sie die Saucisse de Toulouse auch in der
Pfanne braten: am besten bei niedriger Hitze mit dem
Deckel darauf. Ab und zu wenden.
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Poulet Basquaise
Wie der Name schon sagt, ein Gericht aus dem Süden,
welches den Charakter der Region sehr gut wiedergibt.
Pro Person eine Hähnchenkeule (Cuisse de Poulet /
erhältlich im Carrefour) zunächst in einem Topf wegen der
Sosse anbraten.
Dazu ein paar Zwiebeln in Stückchen, gepressten
Knoblauch und Gewürze wie Estragon, Salz, Pfeffer und je
nach Geschmack süßen oder scharfen Paprika.
Eine rote, in Streifen geschnittene Paprikaschote bei
mittlerer Hitze hinzufügen, wenn das Fleisch goldgelb
glänzt. Außerdem ein halbes Glas trockenen Weißwein
oder den Saft einer Zitrone zum Glassieren hinzugeben.
Mit dem Deckel ca. 15 Minuten schmoren lassen.
Anschließend eine Dose geschälter Tomaten hinzugeben,
so dass das Fleisch gerade so bedeckt wird. Bei milder
Hitze nun weitere 40 Minuten köcheln lassen.
Je nach Wunsch lässt sich die Soße mit Tomatenmark noch
ein wenig verdicken.
Zu diesem Gericht eignet sich Reis als Beilage; als Wein
empfehlen wir einen nicht zu schweren Rotwein der
Region.
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Canard aux olives
Wenn man so will etwas wie das Feinkostgericht der
einfachen Menschen des Südens.
Zunächst 4 Entenkeulen halbieren und mit nur wenig Öl in
einem Topf anbraten, da das Fleisch im geschmolzenen
eigenen Fett braten wird. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Anschließend 250 Gramm schwarze und grüne Oliven vom
Markt zusammen mit einem halben Glas Wasser
hinzugeben (bitte einfache Sorte schlicht "à l'eau"
verwenden).
Bei geringer Hitze ca. 30 - 40 Minuten schmoren lassen.
Deckel nicht vergessen und ab und zu nachsehen, dass es
nicht anbrennt. Dabei ruhig ein Likörgläschen Rotwein
hinzugeben.
Vor dem Servieren den zunächst im Topf verbliebenen Saft
mit einem Esslöffel Mehl zur Soße verdicken.
Als Beilage eignen sich einfache Pellkartoffeln. Dazu
natürlich ein Rotwein.
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Pizza aux Hirondelles
Das ist nicht wirklich eine Spezialität des Landes, aber
eine superpraktische Sache zur Verwertung von
Kühlschrankinhalten oder dem schnellen Herstellen einer
Mahlzeit mit Languedoc-Charakter nach z.B. einem langen
Strandtag oder Ausflug.
Je nach Personenzahl die einfachste Lidlpizza belegen mit
reichlich:
Ringen aus süßer Zwiebel, Salami oder
Sardellenfilets/Thunfisch, und Ziegenkäse ("Bûchette") in
Scheiben geschnitten. Schließlich noch Reibekäse oder z.B.
Käsestreifen darüber.
Ab damit in den Ofen.
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Gratin de courgettes (Zucchiniauflauf)
Überbackenes und Aufläufe erfreuen sich im Süden sehr
großer Beliebtheit und werden gern, häufig und
variantenreich in der Küche eingesetzt.
1 Kg kleine feste Zucchini waschen und in Scheiben
schneiden. Dann im Schnellkochtopf (Sieb) kochen, bis das
Ventil zu zischen anfängt. Energiezufuhr abstellen und 10
Minuten warten. Nach dem Öffnen das Gemüse leicht
wegen der darin verbliebenen Flüssigkeit drücken.
Anschließend in einer nicht zu tiefen Auflaufform
gleichmäßig verteilen.
1 Päckchen Sahne, 1 Ei, Salz und Pfeffer in einem
Schälchen mischen und über die Zucchini geben. 150
Gramm Reibekäse darüber und bei 190 Grad so lange in
den Ofen, bis es gut riecht bzw. auch die typische Farbe
für Überbackenes angenommen hat.
TIPP: Zu dem Auflauf passt sehr gut ein "Fisch-à-la-
Bordelaise" oder auch ein "Gratin Dauphinois" wie es das
bei Lidl aus der Dose gibt. Alles miteinander lässt sich
prima gleichzeitig im Ofen backen.
Schließlich noch ein grüner Salat mit süßen Zwiebelringen
und reifen Tomaten als Frischekontrast dazu und perfekt
ist das überaus reichhaltige und sättigende Mahl.
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Gratin d'aubergines (Auberginenauflauf)
Auberginengerichte machen einen wichtigen Bestandteil
am kulinarischen Gesamtgeschmack des Südens aus. Hier
ein Vorschlag ...
4 feste Auberginen zunächst waschen und schälen. Nun
der Länge nach in regelmäßige Scheiben von ca. 6
Milimeter Dicke schneiden. Anschließend in einer tiefen
Schüssel in Schichten übereinander auslegen und dabei
jede Schicht in z.B. einem Karomuster mit Salz bestreuen.
Jetzt erst einmal 3 - 5 Stunden stehen lassen und den
durch das Salz entzogenen Saft mehrmals abgießen.
Danach jeweils 2 - 3 Scheiben in die Hand nehmen und
den noch verbliebenen Saft herausdrücken bzw. dabei
abtropfen lassen.
Die Auberginenscheiben in einer mit heißem Öl
vorbereiteten Pfanne anbraten, in dem sie dabei flach und
komplett ausgelegt werden. Zwei Schichten übereinander
sind möglich (Vorsicht: es brennt schnell an!). Die
Auberginen wegen des Öls anschließend mit Küchenpapier
abtupfen und in einer flachen Auflaufform auslegen.
TIPP: In der heißen Pfanne jetzt als ergänzende Variante
noch kurz Knoblauch anbraten und zusammen mit
Petersilie in der Form verteilen.
Ein Päckchen flüssige Sahne mit Pfeffer (Achtung: kein
Salz mehr!) und ganz zum Schluß 150 Gramm oder eine
Lidl-/Aldi-/Carrefourtüte Reibekäse darüber geben. Bei 190
Grad backen, bis der Käse goldbraun zerlaufen und unser
Auberginenauflauf fertig ist.
Für Kombinationen und Verzehr gilt Gleiches wie bei
unserem Zucchiniauflauf. - Wir wünschen guten Appetit.